Oberscheidweiler
Die Geschichte von Oberscheidweiler

Die beiden Weltkriege 1914/18 sowie 1939/45 haben große Lücken in die Dorfgemeinschaft gerissen. Viele, zum Teil noch ganz junge Männer sind gefallen oder bis zum heutigen Tag vermisst.

 

Als ganz besonders grauenvoller, schmerzlicher Tag ist der 18. März 1945 in die Dorfgeschichte eingegangen.

An diesem Tag mussten auf Geheiß der Amerikaner Männer aus dem Ort Pferdekadaver, die oberhalb der Oberscheidweiler Mühle lagen, vergraben. Auf dem Nachhauseweg begegneten ihnen in der "Kalwawiss", der Senke zwischen dem "Berghof" und dem Dorf, eine amerikanische Fahrzeugkolonne, die mit schweren Brückenbauteilen beladen war. Die Männer gingen zur Seite und liefen direkt auf die tödlichen Minen, welche von den Deutschen Soldaten, die im Dorf stationiert waren, gelegt worden waren, ohne einen Lageplan zu hinterlassen.

Nicht nur die unmittelbar Beteiligten, sondern auch die Leute aus dem Dorf, die zu Hilfe geeilt waren, mussten ihr Leben lassen oder wurden so schwer verletzt, dass sie bis heute darunter zu leiden haben. Vier Männer waren sofort tot; einer verstarb auf dem Transport ins Krankenhaus und ein anderer wenige Tage danach. Eine Frau und ein Mann starben mehrere Jahre später an den Folgen des Unglücks!

Es wird berichtet, dass die Amerikaner spontan und großzügig Erste Hilfe geleistet haben.

 

Die Ortsgemeinde hat 50 Jahre später an der Unglücksstelle einen Gedenkstein mit der folgenden Inschrift aufgestellt:

Den Toten zur Ehre, den Lebenden zur Mahnung.

 

 

Quelle: "Nieder- und Oberscheidweiler"
"Geschichte zweier Dörfer in der Vulkaneifel", Günter Hesse
Günter Schneider