Oberscheidweiler
Der Männerchor von Oberscheidweiler

Oberscheidweiler und der Gesang

von Walter Fischer

 

"Wo man singt, da lass dich nieder,

böse Menschen haben keine Lieder"

 

Diese Weisheit scheint sich besonders bei den Männern aus Oberscheidweiler schon seit ca. acht Jahrzehnten eingeprägt zu haben. Gründeten doch schon 1927 begeisterte Sänger den ersten Männergesangsverein unseres Ortes. Über die vielseitigen Aktivitäten dieses Vereins wurde in unserer Chronik ausführlich berichtet. Ich möchte mich daher mit dem Wiedererwachen der Pflege des deutschen Liedes in Oberscheidweiler nach Ende des Zweiten Weltkriegs befassen.

 

Es war wiederum Josef Stürmer, der in den Jahren 1950 bis 1951 ca. 20 Männer

Peter SchneiderMatthias RodermundJosef Schneider
Peter NeumannMatthias MatthyEdmund Schneider
Johann PalmMatthias SchneiderPeter Letsch
Johann RosenbaumHeinrich RosenbaumPeter Gilles
Jakob SteilenNikolaus SimonisWilli Simonis
Gottfried FischerHeinrich DrossenWalter Fischer
Johann WillemsJosef WillemsJosef Hayer
Adolf StürmerPeter Schmitz (Niederscheidweiler)Friedrich Schwickrath

für das Lied begeistern konnte und so ein neues Gesangsteam entstehen ließ, welches heute nach einigen Unterbrechungen im Fortbestand die Jubiläumssänger sind.

 

Die ersten Übungsstunden fanden in der "Volksschule" in Oberscheidweiler statt, bis Ende 1950 das neue Gemeindehaus in Besitz genommen wurde. Es folgten nun die ersten öffentlichen Auftritte. Zum ersten Male konnten wir beim 80. Geburtstag von Peter Willems Mitte 1950 unser Können unter Beweis stellen. Beim 90. Geburtstag von Peter Lodorf 1964 war nach der Krankheit bzw. dem Tod von Josef Stürmer Herr Lehrer Grosser unser Taktgeber, nachdem zuvor Herr Anton Sartoris aus Immerath aushilfsweise das Dirigentenamt übernommen hatte. Unsere Auftritte wurden von 1951 immer mehr gefragt, war es bei Geburtstagen, Goldenen Hochzeiten, Altentagen oder Sängerfesten.

 

 

Von zwei dieser Sängerfesten werde ich die Erinnerung nie verlieren.

 

Im Jahre 1951 fuhren wir mit Peter Schönhofens Holzvergaser nach Driesch, wo unser Auftritt zu einem vollen Erfolg wurde. Zweien unserer Sängerbrüder (Peter Gilles und Josef Hayer) war unsere Galavorstellung vermutlich zu sehr in den Kopf gestiegen. Bis zur festgesetzten Heimfahrtszeit waren beide nicht mehr aufzufinden. Sie trafen in der Nacht auf Schusters Rappen zu Hause ein.

 

1952 waren wir zu Gast in Hasborn, sangen das "ABC" und erhielten minutenlange stehende Ovationen. Der Dirigent vom Immerather Gesangsverein, mein späterer Schwiegervater, konnte unseren Triumph und die Dankbarkeit des Publikums nicht begreifen und verließ verärgert das schöne Fest.

 

Anfang der 70er Jahre nach der Krankheit und späterem Tod von Herrn Grosser übernahm unser Mitbürger, Herr Peter Hecking, die Dirigentschaft.

In den 50er Jahren war auch eine Theatergruppe im Chor integriert, die zeitweise von Herrn Herbert Thul (Manderscheid) geleitet wurde.

In nächster Zeit werden wir über die zweite Generation, die Jubiläumssänger, berichten.

 

Der Verfasser, im übrigen der letzte noch Aktive der allerersten Stunde des Chores, wäre froh, wenn in Zukunft einmal neue junge Gesichter bei den Proben zu sehen wären und damit der Fortbestand der Jubiläumssänger gesichert wäre!