Oberscheidweiler
Dialekt

Wie sieht es aus mit der Rechtschreibung?

Da kann man nur sagen "schwierig, schwierig, schwierig ...".

Es gibt kein Rechtschreibbuch, keinen Duden und keine festgeschriebenen Regeln.

 

Ich versuche deshalb, die Worte so zu schreiben, wie sie gesprochen werden, möchte aber auch keine Wissenschaft daraus machen.

Als Beispiel soll das Ei dienen. Es wird Hochdeutsch E-i geschrieben, aber A-i, wie in "Mainz" gesprochen.
Deshalb wird es auf Owascheepa Platt auch "Ai" geschrieben.

 

Das G ist im Oberscheidweiler Platt sozusagen verschwunden und durch das J ersetzt worden. (Geld - Jäld).
Interessanter Weise brauchen wir nur einen Kilometer weiter zu gehen, nämlich nach Niederscheidweiler, um das G wieder zu finden!
Kleine Bemerkung am Rande: In den beiden Nachbardörfern Ober- und Niederöfflingen verhält es sich genau so!

Ein R am Ende des Wortes, wie z. B. in "sehr" wird, wie auch im Hochdeutschen, oftmals nicht ausgesprochen. Auf Owaschepa Platt wird es deshalb zu einem a, z. B. "sea" (sehr).

 

Dann die Vokale: Lang gesprochene Vokale schreibe ich einfach doppelt (Juusep). Bei dem i nutze ich das "ie" als Verlängerung (schien). Manchmal kommt es aber vor, dass ein Wort mit "ie" geschrieben wird, jedoch die Aussprache ganz anders ist, nämlich nicht lang gesprochen sondern wie zwei Silben. So würde man "Zehen" auf Platt als "Zi_en" schreiben.

 

Und dann noch das O. Es wird manchmal offen und manchmal geschlossen gesprochen. Wir unterscheiden also z. B. "Bote, Ofen, roh ..." im Gegensatz zu "Onkel, Gott, offen ...". Das "Ofen-O" kennzeichne ich mit einem [o] für kurz- und einem [o:] für langgesprochen. Das "Onkel-O" wird gekennzeichnet durch ein [ɔ] für kurz- und ein [ɔ:] für langgesprochen.